Parallelworkshops

Samstag, 19. Februar 2022

Die Workshops finden alle online statt!

Anmeldung

Vormittag: 10.00-12.00
Bestandsaufnahme innerhalb der Bildungsstufen zu den Fragestellungen
Nachmittag: 13.00-15.00
Austausch über Bildungsstufen hinweg zu den Fragestellungen
Workshop 1: Elementarstufe
Moderation: Rudi de Cillia
(Institut für Sprachwissenschaft, Universität Wien)
Workshop 8: Tests und Bildungsgerechtigkeit
Moderation: Silvia Demmig
(Pädagogische Hochschule Oberösterreich)
Workshop 2: Primarstufe
Moderation: Rainer Hawlik und Brigitte Sorger
(Pädagogische Hochschule Wien)
Workshop 9: Testverfahren und Unterricht
Moderation: Lena Cataldo-Schwarzl
(Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems)
Workshop 3: Sekundarstufe I
Moderation: Petra Neuhold
(Pädagogische Hochschule Wien)
Workshop 10: Anforderungen an sprachdiagnostische Verfahren
Moderation: Verena Blaschitz
(Institut für Germanistik, Universität Wien)
Workshop 4: Sekundarstufe II inkl. Berufsbildender Bereich
Moderation: Eva Vetter
(Zentrum für LehrerInnenbildung, Universität Wien)
Workshop 11: Test und Diskurs
Moderation: Martin Reisigl und Mi-Cha Flubacher
(Institut für Sprachwissenschaft, Universität Wien)
Workshop 5: Zusammenarbeit mit Eltern
Moderation: Verena Plutzar
(Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems)
Workshop 12: Selektion und Diskriminierung
Moderation: Hannes Schweiger
(Institut für Germanistik, Universität Wien)
Workshop 6: Pädagogische Ausbildungen
Moderation: Klaus-Börge Boeckmann
(Pädagogische Hochschule Steiermark)
Workshop 13: Prüfen in Zeiten der Pandemie
Moderation: Carmen Peresich
(Alpen-Adria Universität Klagenfurt)
Workshop 7: Erwachsenenbildung
Moderation: Angelika Hrubesch
(Lernraum Wien)

Workshop 1 Elementarstufe

Leitung: Rudolf de Cillia (Institut für Sprachwissenschaft/Universität Wien)

Der Workshop soll eine Bestandsaufnahme und einen Überblick über die österreichische Situation im Elementarbereich in Bezug auf die Fragestellungen der Tagung geben. Dabei steht im Mittelpunkt, welche Sprachstandserhebungsverfahren im Elementarbereich eingesetzt werden und wie sie die Arbeit in den Kindergärten auf inhaltlicher und didaktischer Ebene beeinflussen? Auch die Qualität von BESK Kompakt/ BESK-DaZ Kompakt soll diskutiert werden und ob sie testethischen und wissenschaftlichen Anforderungen gerecht werden.

Als Expertinnen sind Mag.a Michaela Hajszan (Charlotte Bühler Institut, Psychologin) und eine zweite Expertin eingeladen.

Workshop 2 Primarstufe

Leitung: Rainer Hawlik und Brigitte Sorger (Pädagogische Hochschule Wien)

Schüler*innen sollen in der Primarstufe Grundkompetenzen erwerben, die sie befähigen, an der Gesellschaft teilzuhaben. Sprach(en)kompetenz ist dabei eine Schlüsselkompetenz, die auch den gesamten weiteren Bildungsweg mitprägt. Didaktische Konzepte zu Kompetenzerwerb und Förderung stehen dabei im Spannungsfeld mit Diagnose und Testung. Im Workshop wird der Frage nachgegangen, welche Aspekte und Vorgaben die Unterrichtspraxis nachhaltig prägen und ob man damit den Bildungsansprüchen gerecht werden kann. 

Als Expert*innen eingeladen sind: Reinhild Feitl (Direktorin) & Evelyn Swaltek (Lehrerin)

Workshop 3 Sekundarstufe I

Leitung: Petra Neuhold (Pädagogische Hochschule Wien)

Der Workshop befasst sich mit den Effekten von Test- und Beobachtungsverfahren auf Schüler*innen, Lehrer*innen und Direktor*innen in der Sekundarstufe 1, wobei der Fokus auf der Mittelschule liegen wird. Ziel des Workshops ist es, einen Raum für gemeinsamen Erfahrungsaustausch zu schaffen, um praktisches und theoretisches Wissen über die Qualität, Auswirkung und Folgen von Test- und Beobachtungsverfahren zu bündeln.

Eröffnet wird der Workshop mit drei kurzen Inputs von Franziska Haberler (Mittelschullehrerin und Sprachwissenschafterin), Barbara Falkinger (Mittelschuldirektorin) und Assimina Gouma (Pädagogische Hochschule OÖ). 

Workshop 4 Sekundarstufe II inkl. berufsbildender Bereich
Leitung: Eva Vetter (Institut für LehrerInnenbildung/Universität Wien)

Während die Testinstrumente für Volksschule und Sekundarstufe I relativ bekannt und einordenbar sind, ist die Sekundarstufe II (inclusive beruflicher Bildung) wenig im öffentlichen Diskurs präsent. Dieser Workshop geht der Frage nach, wie sich „Testen, Bewerten, Prüfen“ im Kontext des Deutschen als Zweitsprache auf der Sekundarstufe II überhaupt darstellt und welche Herausforderungen sich im Streben nach Bildungsgerechtigkeit hier stellen. Der Workshop ist als offenes Format konzipiert, in dem möglichst viele unterschiedliche Perspektive eingebracht werden sollen.

Als Expert*innen in den Workshop geladen sind: Jutta Majcen (Pädaogische Hochschule Wien) und Nour Lairi (Studentin)

Workshop 5 Zusammenarbeit mit Eltern

Leitung: Verena Plutzar (Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems)

Der Einsatz des Verfahrens Mika-D (Messinstrument zur Kompetenzanalyse Deutsch) entscheidet bei Schuleintritt über die Zuweisung in eine Regelklasse, in einen Deutschförderkurs oder in eine Deutschförderklasse und regelt auch Aufstiegsmöglichkeiten in die nächste Schulstufe. Im Workshop wird der Frage nachgegangen, wie dieses Verfahren samt seinen Konsequenzen aus Sicht der Eltern/Bezugspersonen wahrgenommen wird und ob bzw. wie die sich aus den Konsequenzen ergebende Recht der Eltern/Bezugspersonen auf transparente Information und Aufklärung gewahrt wird.

Als Expert*innen in den Workshop geladen sind: Ines Garnitschnig von der Kinder- und Jugendanwaltschaft sowie Kestane Hümeyra & Verena Al-Khazraji, die im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Universität Wien Elternstimmen zu Selektionsprozessen der Deutschförderklassen durchgeführt haben.

Workshop 6 Pädagogische Ausbildungen

Leitung: Klaus-Börge Boeckmann (Pädagogische Hochschule Steiermark)

Dieser Workshop wird sich mit pädagogischen Ausbildungen für den schulischen und vorschulischen Bereich an BAfEP, PHen und Universitäten beschäftigen. Einerseits wird es darum gehen, welche Rolle Tests und Prüfungen in der Ausbildung spielen – wie werden z.B. Studierende auf den Einsatz von BESK oder MIKA-D vorbereitet? – und andererseits auch darum, wie Studierende selbst sprachlich getestet und geprüft werden (etwa bei der Aufnahme an der Universität/ BAfEP oder auch während der Ausbildung). Der Workshop wird geleitet von Klaus-Börge Boeckmann, Hochschulprofessor für Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache an der PH Steiermark, als Experte für die Lehramtsausbildungen für die Schule.

Als Expertinnen für elementarpädagogische Ausbildungen konnten Natascha J. Taslimi (Studiengangskoordinatorin Elementarbildung an der PH Wien) und Anna Österreicher, BA (Lehrende Kolleg BAfEP) gewonnen werden.

Workshop 7 Erwachsenenbildung

Leitung: Angelika Hrubesch (lernraum/Volkshochschule Wien)

Seit mehr als 15 Jahren müssen von Erwachsenen in Österreich Deutschprüfungen - seit 2017 verknüpft mit „Werteteilen“ - abgelegt werden, um den Aufenthaltstitel oder bestimmte Sozialleistungen zu sichern. Die Niveaustufenbeschreibungen des GERS werden nicht herangezogen, um eine differenzierte, transparente Darstellung von Kenntnissen in unterschiedlichen Sprachen zu ermöglichen, sondern als Zielvorgaben: das Gleiche für Alle in allen Fertigkeitsbereichen.

Im Workshop soll entlang der vorgegebenen Fragestellungen diskutiert werden, ob und wie erwachsende Lernende von standardisierten Kursformaten und Prüfungen profitieren und welche Standards die vorliegenden Test- bzw. Nachweisverfahren dann erfüllen (sollten).

Kurzimpulse von Thomas Fritz (lernraum.wien/VHS), Lydia Rössler (Verein Projekt Integrationshaus) und Mareen Köpnick (VHS Wien).

Workshop 8 Tests und Bildungsgerechtigkeit

Leitung: Silvia Demmig (Pädagogische Hochschule Oberösterreich)

Im Workshop Tests und Bildungsgerechtigkeit werden die Ergebnisse aus den Workshops der ersten Runde, in denen die Erfahrungen aus den einzelnen Sprachlehr- und Lernkontexten gesammelt wurden, zusammengefasst. Bildungsgerechtigkeit ist sicher ein Thema, das die Schulen betrifft, aber auch in der Erwachsenenbildung ist die Thematik bereits durch ihren Auftrag, lebenslanges Lernen und berufliche Weiterqualifizierung besonders für diejenigen bereitzustellen, die einen weniger gradlinigen Bildungsgang haben, grundlegend. Welche Test- und Diagnoseinstrumente hier hemmend oder fördernd wirken, ist Gegenstand der Diskussion, die sich auf der Grundlage der Ergebnisse, die die Teilnehmenden aus der ersten Workshoprunde mitbringen, entwickelt.

Workshop 9 Testverfahren und Unterricht

Leitung: Lena Cataldo-Schwarzl (Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems)

Der Workshop wird durch einen Impulsvortrag einer Pädagog*in aus einer Wiener Mittelschule eröffnet, die unter anderem in Deutschförderklassen unterrichtet. Sie teilt ihre Erfahrungen anhand von ausgewählten Fallbeispielen mit den Teilnehmer*innen des Workshops. Der Input sorgt für Denkanstöße und weitere Fragen, die in der darauffolgenden Arbeitsphase in Kleingruppen diskutiert werden. Die Fallbeispiele aus der schulischen Praxis gewähren Einblicke in einen schulischen Alltag aus der Perspektive einer Pädagog*in zwischen Bemühungen, Frustration und Sorgen. Ebenso zeigen sie aber auch persönliche Geschichten auf, die positive Entwicklungen bereithalten.

Folgender übergeordneten Frage wird neben den weiteren Fragen, die im Rahmen der Tagung diskutiert werden, in diesem Workshop nachgegangen: Welchen Einfluss nehmen standardisierte Testverfahren auf die Gestaltung von Unterricht? Ausgehend von dieser Frage und dem Impuls aus dem einleitenden Vortrag, werden Arbeitsgruppen gebildet, die sich aus unterschiedlichen Akteur*innen zusammensetzen und somit mehrere Perspektiven auf die einzelnen Fragestellungen innerhalb der Gruppen einbringen und zur Diskussion stellen. Die Ergebnisse der fragegeleiteten Gruppendiskussionen werden am Ende des Workshops im Plenum zusammengetragen und für die weitere Diskussion im Rahmen der Tagung zu einem Fazit subsummiert.

Als Expertin für den Impulsvortrag konnte Maria Lodjn (Redaktion Schulgschichtn und Lehrerin in einer Wiener Mittelschule) gewonnen werden.

Workshop 10 Anforderungen an sprachdiagnostische Verfahren

Leitung: Verena Blaschitz (Institut für Germanistik/Universität Wien)

Im Workshop werden die wichtigsten Anforderungen an sprachdiagnostische Verfahren erarbeitet und diskutiert. Die Teilnehmer*innen tauschen sich über ihre Erkenntnisse aus den Vormittagsworkshops aus und formulieren in Kleingruppen konkrete Anforderungen an Verfahren für die unterschiedlichen Bildungsbereiche (Elementar-, Primar-, Sekundar- und Tertiärbereich). Die Ergebnisse werden anschließend diskutiert und reflektiert.

Workshop 11 Test und Diskurs

Leitung: Martin Reisigl und Mi-Cha Flubacher (Institut für Sprachwissenschaft/Universität Wien)

Es ist das Ziel dieses Workshops, das Testen in einen größeren sprach- und
sozialwissenschaftlichen sowie gesamtpolitischen Zusammenhang zu setzen. So werden wir
vor dem Hintergrund diskursanalytischer Konzepte wie Disziplinierung, Kontrollprozedur und

Normalismus das statistische Testen, Vermessen und Berechnen von Sprachkompetenzen als
Technologie diskutieren, welche dazu dient, die Bevölkerung zu regulieren, kontrollieren und
erziehen. Nicht zufällig resultiert Testen in der Reproduktion von sozialer Ungleichheit: in
den Schulen und in der Gesellschaft. Auch dieser Problematik wird im Workshop nachgegangen.

Als Experte konnte Johnny W. Unger (University of Lancaster) gewonnen werden.

Workshop 12 Selektion und Diskriminierung

Leitung: Hannes Schweiger (Institut für Germanistik/Universität Wien)

Inwiefern wirken Diagnoseverfahren, die aktuell in Österreich in der Schule oder in der Erwachsenenbildung zum Einsatz kommen, diskriminierend? Welche Erfahrungen machen jene, deren Deutschkenntnisse damit überprüft werden? Inwiefern führen Tests zu Ausgrenzung und Ausschluss und welche Bedeutung kommt ihnen für die hohe Selektivität des österreichischen Bildungssystems zu? Wie kann der Diskriminierung, die durch Testen und Prüfen erzeugt wird, entgegengewirkt werden - im Sinne des Ideals diskriminierungsfreier Bildung? Diesen Fragen gehen wir im Workshop anhand aktueller Forschungsergebnisse und auf Basis individueller Erfahrungen insbesondere von Schüler*innen und Lehrer*innen nach.

Workshop 13 Prüfen in Zeiten der Pandemie

Leitung: Carmen Peresich (Institut für Germanistik/Alpen-Adria Universität)

Prüfungen – allen voran standardisierte proficiency tests – sind häufig lebensentscheidend. Bis das dringend benötigte Zertifikat in den Händen gehalten werden kann, müssen potenzielle Prüfungsteilnehmende jedoch etliche Hürden überwinden. Pandemiebedingt sind eben diese Hürden noch größer geworden: Auskünfte, welche Prüfung in welcher Situation gefordert wird sind noch schwerer zu bekommen, Vorbereitungskurse werden nicht oder nur online durchgeführt und teilweise lediglich mit dem Smartphone besucht, bei der mündlichen Prüfung herrscht Maskenpflicht, was die Verständlichkeit beeinträchtigen kann, etc. Doch selbst diejenigen, die sämtliche Hürden mit Erfolg hinter sich gelassen und die Prüfung bestanden haben, können sich z. B. ihres Visums noch nicht sicher sein. Immer wieder kommt es vor, dass anerkennende Behörden die „Richtigkeit“ der Sprachzertifikate in Interviews zu überprüfen suchen – mitunter jenseits des geforderten Sprachniveaus. Nach einem kurzen Input werden in einer gemeinsamen, fragengeleiteten Diskussion Erfahrungen zusammengetragen und reflektiert.